Die
Nuklearmedizin

In der Nuklearmedizin werden radioaktive Stoffe für die medizinischen Diagnostik und Therapie angewendet. Die Strahlenbelastung für den Patienten ist dabei gering, da durch hochempfindliche Spezialkameras kurzlebige radioaktive Stoffe verwendet werden können. Bei dieser Untersuchungsmethode können somit zeitgleich Ergebnisse zur Funktion und Form ermittelt und ausgewertet werden. Nuklearmedizinische Untersuchungen eignen sich beispielsweise für die Diagnostik der Schilddrüse, des Skeletts, des Herzens, der Nieren, Lungen oder auch des Gehirns. Hier lassen sich Aussagen über Gewebeveränderungen, Entzündungen, Stoffwechselprozesse, Tumore oder Gewebedurchblutung treffen.

Zum Leistungsspektrum unserer Nuklearmedizin gehören:

  • Skelettszintigraphie
  • Myokardszintigraphie
  • Nierenszintigraphie
  • Lungenszintigraphie
  • Nebenschilddrüsenszintigraphie
  • Hirnszintigraphie (DAT-Scan)
  • Entzündungsszintigraphie
  • Rezeptorszintigraphie (Somatostatinrezeptorszintigraphie)
  • PET/CT-Untersuchung (Tumordiagnostik mit FDG)
Leistungsspektrum unserer Nuklearmedizin

Die Szintigraphie

Bei der nuklearmedizinischen Untersuchung, der sogenannten Szintigraphie, wird eine kurzlebige radioaktiv markierte Substanz in den Körper eingebracht. Sie wird meist in die Armvene gespritzt und verteilt sich dann über den Blutkreislauf – hierbei wird das zu untersuchende Organ radioaktiv angereichert. Entsprechend des unterschiedlichen Anreicherungsmodus der einzelnen Organe werden nach unterschiedlich langen Zeitabständen Aufnahmen mit einer hochempfindlichen Spezialkamera angefertigt.

Die Myokardszintigraphie

Durch eine Myokardszintigraphie lassen sich mit einer schwach radioaktiven Substanz, welche sich in den Herzmuskelzellen anreichert, die Durchblutung und die Herzfunktion mittels einer hochempfindlichen Kamera bildlich darstellen. Durch eine spezielle Aufnahmetechnik können Informationen zur regionalen und globalen Pumpfunktion des Herzmuskels bestimmt werden. In der Regel wird diese Untersuchung in einer Ruhe- sowie einer Belastungssituation an unterschiedlichen Tagen durchgeführt und anschließend miteinander verglichen.

Die Skelettszintigraphie

Die Skelettszintigraphie ist eine Untersuchungsmethode zur Erkennung und Lokalisation einer Veränderung des Knochenstoffwechsels, welche einer Veränderung der Knochenstruktur zeitlich vorausgeht. Diese Veränderungen sind zeitlich später im Röntgen, CT oder MRT sichtbar. Es wird eine leicht radioaktive Substanz in die Vene gespritzt, welche dann vorübergehend in den Knochenstoffwechsel eingebaut wird. Dieser kann dadurch mit einer hoch sensitiven Gamma-Kamera bildlich dargestellt werden.

Die Nierenszintigraphie

Bei der Nierenszintigraphie wird eine schwach radioaktive Substanz in die Vene gespritzt, welche nur über die Nieren ausgeschieden wird. Dies erlaubt Aussagen über die Durchblutung, Funktion und Abfluss der einzelnen Nieren. Nach Gabe eines „harntreibenden Medikamentes“ ist eine Aussage über das Ausmaß einer Abflussstörung möglich.

Die Schilddrüsensonographie

Mit modernsten Ultraschallgeräten (7 – 12 MHZ-Schallköpfe) können neben den Größenbestimmungen auch Strukturveränderungen wie Knoten oder Zysten der Schilddrüse erkannt, beurteilt und vermessen werden. Bei sonographisch nachgewiesenen Knoten wird die Funktion der Schilddrüse mit einer Szintigraphie dargestellt, die Aufschluss über eine Autonomie oder kalte Areale geben kann.

Die Schilddrüsenszintigraphie

Eine schwach radioaktive Substanz wird in die Armvene gespritzt. Diese wird wie Jod in die Schilddrüse aufgenommen, aber nicht weiter in den Stoffwechsel eingebunden. Nach etwa 20 Minuten wird die Verteilung der Substanz in der Schilddrüse mit einer Gamma-Kamera gemessen. Nebenwirkungen sind auch bei bekannter Jodallergie nicht zu erwarten.

Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET/CT)

Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) in Kombination mit der Computertomographie (CT) ist das derzeit modernste Verfahren in der bildgebenden Diagnostik von Tumorerkrankungen.

Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) stellt den Stoffwechsel von Zellen dar. Da Tumorzellen meistens einen erhöhten Zuckerstoffwechsel aufweisen, wird für diese Untersuchung eine geringe Menge radioaktiv markierter Traubenzucker Fluor-Desoxy-Glukose (FDG) in eine Armvene gespritzt. Anschließend wird die Verteilung des Traubenzuckers im Körper mit einer speziellen Kamera aufgenommen. Gleichzeitig wird eine Computertomographie (CT) angefertigt, welche die Struktur des untersuchten Körpers abbildet.

Diese Kombination ermöglicht eine exakte Zuordnung von Bezirken mit erhöhtem Zuckerstoffwechsel zu Organen. Durch diese Untersuchungsmethode kann die Ausbreitung des Tumorgewebes in erkrankten Organen und Lymphknoten oder eine Metastasierung (Bildung von Metastasen) in andere Organe sehr gut beurteilt werden. Die Indikationsstellung für eine PET/CT Untersuchung muss immer gemeinsam mit den beteiligten Fachärzten (z. B. Onkologe, Strahlentherapeut, Chirurg) gestellt werden.